Tag zwei 

Kilometer 20,9 bis 46,1

Gropiusstadt bis Kleinmachnow

hin: Lipschitzallee (U7) und weg: S-Bahnhof Zehlendorf (S1)

 

 

 

 

Auf dem Weg zur U-Bahn ist mir schon etwas mulmig. Das Herz klopft, die Beine zwicken. Allerdings tut tatsächlich nichts wirklich bedenklich weh. Fein.

Heute wird es ländlich, mit vielen Bäumen. Es ist warm, knapp 20 Grad. Dummerweise erinnere ich mich aber noch zu gut an diesen Teil der Strecke. Es geht vor allem geradeaus und dann irgendwann wieder geradeaus und dann ganz überraschend mal geradeaus.

 

 

 

Damit war nicht zu rechnen: ein "Versorgungspunkt" mitten in Lichtenrade.

 

 

Ist das alles noch Berlin? Am südlichen Rand von Mariendorf werden die Wege schmal und ich vergesse, dass es doch recht beschwerlich ist, zwei Tage nacheinander mehr als zwanzig Kilometer zu laufen. Trick: Nicht damit beschäftigen, was schon hinter mir liegt, sondern nur mit dem, was heute noch kommt. Heute! Auf keinen Fall an morgen denken.

 

 

Nach 40 Kilometern fällt mir auf, ich habe noch nicht einen einzigen alten Wachturm gesehen. Dieses Modell ist vermutlich erst nach 89 aufgestellt worden.

 

Es zieht sich. Diese Erkenntnis kommt sicher auch nicht unerwartet. Die letzten drei Kilometer entlang des Teltowkanals schaue ich immer wieder auf die Uhr, die Dämmerung ist schneller als ich. Jetzt im November wird es doch verdammt zügig dunkel. Das mag aber auch daran liegen, dass ich deutlich an "Geschwindigkeit" verliere. Andererseits: Wer kann schon schneller laufen als das abnehmende Licht.

 

Ende gut, am zweiten Tag alles gut. An der Machnower Straße verlasse ich nach 25,2 Kilometern den Mauerweg und gehe (gehe!) zur S-Bahn. Es ist Sonntag, viele Menschen sind unterwegs. Ich hoffe, dass gleich keiner von ihnen neben mir sitzt. 

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